Wenn’s brennt – so gelingt der Umstieg bei strapazierter Haut
Wenn deine Haut bereits stark geschädigt ist, reicht der Wechsel zu neuen Produkten allein vielleicht nicht aus. Wir sprechen hier über Haut, die sehr sensibel reagiert, juckt, gerötet ist, aufspringt bis hin zu einer ausgewachsenen perioralen Dermatitis. Mit so einem Hautzustand stehst du nicht alleine da. Häufig wird er durch Überpflege verursacht. Zu viele Inhaltsstoffe, zu viele Produkte, zu viele Experimente am Rande der Verzweiflung – kenn’ ich, bin dagewesen. Die Haut ist überfordert und mag nicht mehr.
Hier kann der schrittweise Umstieg sinnvoll sein. Lass zuerst aggressive Reinigungsprodukte oder Gesichtswasser weg, denn die reizen die Haut am meisten. Nach ein, zwei Wochen, wenn sich die Haut beruhigt hat, kannst du auch die Feuchtigkeitspflege wechseln. Besonders reizarm sind milde Gesichtsöle, die du auf die feuchte Haut aufträgst, oder auch ein Feuchtigkeitsserum ohne Alkohol.
Und wenn sich deine Haut einfach nicht beruhigen will? Gönn ihr eine Pause. Wenn sie auf milde Cremes oder vielleicht sogar auf klares Wasser gereizt reagiert, hilft die Rosskur. Hart aber effektiv, denn sie gibt deiner Haut Zeit, sich zu beruhigen. Nach 3 Tagen Kosmetikfasten (NUR lauwarmes Wasser ist erlaubt) kannst du dich langsam an eine neue Pflegeroutine herantasten. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Nimm eine Creme mit wenigen, natürlichen Inhaltsstoffen und trage sie sparsam auf.
⏳ Bei perioraler Dermatitis musst du die Nulltherapie leider länger durchhalten. Hier sind rund 6 Wochen kosmetikfreie Zeit angesagt.
Kann Kosmetik die Hauterneuerung beschleunigen?
Ja und nein. Darauf, wie schnell die Epidermis neue Zellen bildet, hast du sehr wenig Einfluss. Dafür kannst du einiges tun, um abgestorbene Hautzellen schneller loszuwerden. Die Top-Maßnahme hierfür sind Peelings. Sie lösen die oberste Hornschicht ab und lassen deine Haut gleich frischer und ebenmäßiger aussehen. Die besten Ergebnisse erhältst du, wenn du ein- bis zweimal die Woche ein Peeling machst. Welche Art von Peeling besonders sanft ist und welche Vorteile regelmäßiges Peelen mit sich bringt, erfährst du übrigens unter Mit dem richtigen Peeling geht alles glatt.
Die Zellteilung beschleunigen, so von 4 Wochen auf 2, na, das wär doch was! So funktioniert es leider nicht. Bei der Regeneration kannst du deine Haut lediglich unterstützen. Wie? Indem du gut auf dich achtest. Positiv wirken sich Dinge aus, die die Durchblutung fördern und Oxidationsschäden vorbeugen. Dos sind regelmäßiger Sport, frische Luft, genügend Schlaf, eine gesunde Ernährung und eine vernünftige Hautpflege. Zu den Don'ts gehören viel Sonne, Stress und Zigaretten. Auch Alkohol ist der Haut nicht gerade zuträglich.
Gib deiner Haut Zeit, sich umzustellen
Fazit: Vielleicht bist du sofort happy mit deiner neuen Pflegestrategie. Es kann aber auch etwas dauern, bis du eine echte Verbesserung siehst, wenn du deine Hautpflege umstellst. Etwa alle vier Wochen erneuert sich deine Haut. So lange mag sie brauchen, um sich an Neues zu gewöhnen. Das gilt vor allem, wenn ...
… du von synthetischen Inhaltsstoffen auf Naturkosmetik umsteigst, weil sie ganz anders verstoffwechselt wird.
… du über 50 bist, weil deine Haut sich dann langsamer regeneriert.
… deine Haut vor der Umstellung stark geschädigt war – dann sollte zuerst die Rosskur ran.
Also Geduld, Geduld. Hautpflege ist ein Dauerlauf. Wenn du ständig von einem Produkt zum nächsten sprintest, geht deiner Haut schnell die Puste aus. Deshalb sind ultra-kleine Pröbchen, die nur für ein, zwei Anwendungen reichen, nicht wirklich aussagekräftig. Da kannst du höchstens testen, ob sich die Textur gut anfühlt. Mein Tipp: Investiere lieber etwas Zeit, in die Auswahl deiner neuen Pflege und gib deiner Haut dann Gelegenheit, sich darauf einzustellen.
High Five!
Deine Anna